Chronik
Chronik
Dieses Bild entstand etwa um die Jahrhundertwende
Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Meihern
Wie überall in den vielen Orten Bayerns gründete man in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts auch in den damaligen Gemeinden Meihern, Deising und Altmühlmünster Freiwillige Feuerwehren. Leider sind keine lückenlosen Aufzeichnungen mehr vorhanden, trotzdem aber versuchen wir Ihnen einen kleinen Überblick über die heute 125jährige Geschichte unserer Feuerwehr zu vermitteln. Im Jahre 1880 fanden sich im Gasthaus „Zum Himmelreich“ in Deising sowie auch in der damaligen „Klosterschenke“, nämlich im Gasthaus Gerstner in Altmühlmünster, eine Vielzahl Männer zusammen und gründeten Freiwillige Feuerwehren. 7 Jahre hindurch bildeten diese beiden Wehren eigenständige Einheiten, bis sie im Jahre 1977 zu einer gemeinsamen Wehr zusammengeschlossen wurden. Schon Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 als die Gemeinde Altmühlmünster vorübergehend und später, 1971, endgültig der Gemeinde Meihern eingegliedert wurde, wollte man diese beiden Wehren zu einer zusammenschließen. Aber beide Male scheiterte dieses Vorhaben an dem bis dahin noch stark verwurzelten Vereinsbewusstsein der Eigenständigkeit. Aus Zweckmäßigkeitsgründen, z. B. die Strukturveränderung im Berufsleben der männlichen Bevölkerung, als auch die Notwendigkeit, den hiesigen Feuerschutz zu stärken und auszubauen, wurden schließlich der Vernunft gehorchend, nach langem Hin und Her, die beiden Wehren zu einer Einheit zusammengeschlossen. Als erster Hauptmann wird in der Deisinger Stammliste Herr Johann Lintl genannt, als 1. Vorstand Herr Georg Waffler, beide aus Deising; von der damaligen Altmühlmünsterer Wehr als erster Hauptmann Herr Martin Mayer und als 1. Vorstand Herr Johann Braun. Bereits 1882 wurde zur Ausrüstung der Deising – Meiherner Wehr eine von Pferden gezogene und von vier Mann zu bedienende „Löschmaschine“ im Gebraucht-Zustand von der Stadt Dietfurt angekauft. Gleichzeitig übernahm die Wehr von Altmühlmünster die bis dahin von der Deising – Meiherner Wehr verwendete, zweirädrige Kübelspritze. Diese beiden Maschinen befinden sich heute noch in einem recht guten, einsatzbereiten Zustand.
links: Eine von Pferden gezogene Druck- und Saugpumpe aus dem Jahre 1882. Sie wurde damals von der Freiwilligen Feuerwehr Deising-Meihern von der Stadt Dietfurt angekauft. Diese befindet sich noch heute im Besitz der FFW Meihern. rechts: Eine Kübelspritze aus dem Jahre 1880, sie wurde damals von der Altmühlmünsterer Wehr übernommen. Ebenfalls noch im Besitz der FFW Meihern. Im Hintergrund das alte TSA 8 (Tragkraft-Spritzen-Anhänger 800l/min) der FFW Meihern aus dem zweiten Weltkrieg.
Jedoch besitzen sie nur noch historischen Wert, da sie längst „von der Technik überholt“ seit 65 Jahren keine Verwendung mehr fanden
Im Jahre 1927 konnte unsere Wehr, unter dem damaligen Vorstand Herrn Michael Schels aus Flügelsberg die erste Vereinsfahne für die Deising – Meiherner Wehr anschaffen. Als Patenverein fungierte die Freiwillige Feuerwehr Zell. Geweiht wurde die Fahne vom damaligen Herrn Pfarrer Anton Haunschild aus Altmühlmünster. Den ersten großen Einsatz hatte unsere Wehr 1928 als auf dem Anwesen Danner in St. Gregor Wohnhaus und Stadl brannten. Anfang des 2.Weltkrieges wurde eine fahrbare Motorspritze vom Typ TS 8 gekauft, die von beiden Wehren gemeinschaftlich betreut und eingesetzt Verwendung fand. Als Unterstellort diente die ehemalige Klosterkommende. Im Jahre 1954 erstellten dann die Altmühlmünsterer in Gemeinschaftsarbeit ein neues Feuerwehrgerätehaus und stellten die Spritze dort unter. Die Spritze ist heute noch vorhanden, musste aber auf Grund erheblicher Mängel und zu geringer Leistungskraft schon vor mehreren Jahren stillgelegt werden. Die Einsatzbereitschaft unserer Wehr war damit mehr als in Frage gestellt. Der damalige desolate Ausrüstungsstand gab schließlich den Ausschlag zur Reorganisierung und Neuausrüstung im hiesigen Feuerlöschwesen allgemein. An dieser Stelle gebührt Herrn Kreisbrandinspektor Max Perras aus Riedenburg besonderer Dank. Seine intensiven Bemühungen um die Verbesserungen des Feuerschutzes in den hiesigen Ortsteilen sind unumstritten. Auf seine Anregung hin kaufte unsere künftige Aufnahmegemeinde, die Stadt Riedenburg, im Vorgriff der anstehenden Gemeindegebietsreform das Prunner Feuerwehrauto und rüstete es mit einer neuen TS 8/8 Pumpe samt allem Zubehör aus. Zuvor aber erstellte die bis dahin noch selbstständige Gemeinde Meihern in Übereinstimmung mit der Riedenburger Stadtverwaltung den Rohbau eines neuen Feuerwehrgerätehauses im zentralen Ortsteil Deising. Fertiggestellt wurde es von der Großgemeinde Riedenburg, wofür wir dem gesamten Stadtrat mit Ortssprechern unter Führung des damaligen 1. Bürgermeisters Herrn Josef Schneider ebenfalls zu besonderem Dank verpflichtet sind.
Die erste Leistungsprüfung in Bronze: Knitl Rupert (Kommandant), Rappl Hermann,
Meier Simon, Knitl Johann, Schels Johann, Paul Anton, Schels Georg,
Pirzer Johann, Mehringer Johann
Dank gebührt auch all denen, welche hier nicht namentlich aufgeführt sind. Insbesondere den an Löscheinsätzen beteiligten Wehrmännern, sowie den Vereinskassierern und Vereinsdienern, den Zeug- und Gerätewarten, Schriftführern wie auch den Wirten der Vereinslokale, welche die Fahnen mit den Erinnerungsbändern aufbewahren und zu pflegen haben. Am 03.06.1951 feierte die Deising – Meiherner Wehr ihr 70jähriges Gründungsfest, dabei waren 20 auswärtige Vereine anwesend. Die Schirmherrschaft hatte der damalige Landrat des Landkreises Riedenburg, Herr Franz Lang, übernommen. Ein Jahr darauf, am 02.06.1952, konnte auch die Freiwillige Feuerwehr Altmühlmünster, ebenfalls unter der Schirmherrschaft vom Herrn Landrat Franz Lang, sowie dem damaligen Vorstand, Herrn Martin Mayer, und dem 1. Kommandanten, Herrn Johann Meier, ihr 40jähriges Gründungsfest, verbunden mit der Weihe ihrer 1. Vereinsfahne, feiern. Die Fahne wurde von der Fahnenstickerei Schneider, Coburg, angefertigt. Sie kostete damals 750,- DM. Die Weihe wurde von Herrn Pfarrer Franz Vogl vollzogen. Die Patenschaft übernahm die Freiwillige Feuerwehr Deising – Meihern. Als Fahnenbraut fungierte: Halbritter Resi Fahnenjungfrauen waren: Halbritter Anni Schaumann Walli Paul Resi Mayer Kathi Breitmoser Marie Lauerer Resi 16 auswärtige Vereine haben an dieser Feier teilgenommen. Eine besondere Ehre wurde der Freiwilligen Feuerwehr Deising – Meihern 1959 zuteil, als sie zur Fahnenweihe der Freiwilligen Feuerwehr Perletzhofen als Patenverein auserwählt wurde. Seitdem erlebte die neugegründete Freiwillige Feuerwehr Meihern unter dem neugewählten und rührigen Vorstand Herrn Michael Engl aus Altmühlmünster und dem ebenfalls sehr tüchtigen 1. Kommandanten Herrn Rupert Knitl aus Laubhof einen großen Aufschwung. Ihren ersten Höhepunkt beging die neugegründete Wehr am 14.06.1981. An diesem Tag konnte sie auf ein 100jähriges Gründungsfest der ehemals selbstständigen Feuerwehren Deising – Meihern – Altmühlmünster zurückblicken, verbunden mit der Weihe einer neuen Fahne und einem historischen Ereignis zugleich, wie es die Gemeinde bisher nicht gekannt hatte. Die neue Fahne wurde von der Fa. Kössinger aus Schierling gekauft. Sie kostete ca. 12.000,- DM. Als Fahnenmutter fungierte Frau Margarete Prelop aus Flügelsberg sowie als Fahnenbraut Frau Renate Engl aus Altmühlmünster.
Festdamen waren: Gerstner Renate, Bachhuber Petra, Meyer Lidwina, Wibmer Gisela, Gabler Ingrid, Hunner Gabi, Betz Marianne, Frank Johanna, Lehmeier Maria, Rappl Maria, Pirzer Regina, Merkl Hedwig, Merkl Angelika, Gerstner Petra, Paul Andrea, Hofbauer Anna,
Fahnenjunker waren: Sendlbeck Konrad, Schels Georg, Halbig Konrad
Für das Heimattreffen am Samstag wurden alle ehemaligen Bewohner der Pfarrei Altmühlmünster schriftlich eingeladen. Als Patenverein konnte die FFW Perletzhofen gewonnen werden. Die neue Fahne wurde von Herrn Pfarrer Dietmar Schindler während des Festgottesdienstes im Bierzelt gesegnet. Am Sonntagnachmittag fand ein großer Festzug mit insgesamt 84 Vereinen und Gruppen statt. Eine nicht übertriebene Feststellung ist auch die Tatsache, dass mit der Neuausrüstung der Meiherner Wehr eine Lücke im Feuerschutzwesen allgemein im Umbereich der Städte Dietfurt – Riedenburg geschlossen werden konnte. Damit wurde auch gleichzeitig die Voraussetzung zur Prüfung und Erwerb des Leistungsabzeichens in Bronze durch die Löschgruppe geschaffen. Das neue Feuerwehrauto wurde am 29.04.1991 durch Herrn Pfarrer Schindler geweiht. Dazu wurden alle Mitglieder schriftlich eingeladen. Ehrengäste waren Herr Kreisbrandrat Pohl, Herr Kreisbrandinspektor Söldner, Herr Kreisbrandmeister Schels und Herr Bürgermeister Michael Schneider. Das Mittagessen wurde im Vereinslokal eingenommen. Am 10.Oktober 1993 fand das Patenbitten der FFW Riedenburg auf der neuen Meiherner Brücke statt, dem sich eine große Feier im Gasthaus Himmelreich anschloss. Daraus resultierend war die FFW Meihern im Juni 1994 Patenverein bei der FFW Riedenburg. Vom 23.- 25. Juni 2001 feierte die Feuerwehr Perletzhofen ihr 100-jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe. Die FFW Meihern war bei diesem schönen Fest ebenfalls wieder Patenverein.
“Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr!“